Monatsbericht 09-10/2010

Die Tage werden kürzer, die Pausen zwischen den Blogeinträgen unverhältnismäßig länger. Wertet es als gutes Zeichen: mir ist zu selten langweilig... Nichtsdestoweniger zum Trotz gibts nun das Wichtigste von dem, was letzten Monat bei mir so los war, im Überblick (mit Gelöbnis von Besserung^^):

Da waren einmal die so genannten „Assises de la Consommation Durable“. Eine DSC09549Konferenz, die sich „nachhaltigen Konsum“ in all seinen Facetten auf die Fahnen geschrieben hatte, und die, organisiert von der Association Pistes Solidaires (Eurocircles Konkurrenten! =)), etwa 100 Jugendliche wie auch ältere Semester aus 10 verschiedenen Ländern Europas nach Marseille brachte. Ich hatte die Ehre, nur aus der heimatlichen Tür hinausstolpern zu müssen und daran zusammen mit Sabine, der neuen Zivildienstleistenden bei Eurocircle, teilnehmen zu können. Im Laufe eines „verlängerten Wochenendes“ von Freitag bis Montag hatten wir die Gelegenheit, uns kluge Vorschläge zum Thema zu überlegen, die am Montag dann den hiesigen Anzugträgern präsentiert werden durften. Auch wenns in den Diskussionen manchmal recht zäh und unübersichtlich wurde, konnte sich das Ergebnis letztlich sehen lassen. Am einprägsamsten waren die gemeinsam verbrachten Abende beim Schlemmen und Tanzen im sauteuren (aber meist fremdbezahlten, hähä) Café Bicok und die Witze von Griechen über Griechen, Franzosen, Italiener und Deutsche, bei denen die Griechen stets das bessere Ende für sich haben - meistens in zwischenmenschlicher Hinsicht :P Wer nach mehr Infos dürstet und gleichzeitig des Französischen mächtig ist, kann sich ja auf dieser Seite über die Konferenz schlau machen.

Auch abseits von hochwichtigen Beratungen über die Zukunft der Menschheit sind meine Abende nun mehr und mehr sinnvoll gefüllt. Heißt: mit anderen Dingen als Wäsche waschen, kochen, einkaufen und essen (und Blog schreiben, wie ihr seht ;-))... An deren Stelle steht nun einmal oder am liebsten zweimal die Woche Badminton. Mich beim BOUM (Badminton Olympique Universitaire de Marseille) einzuschreiben war sicher eine der besten Entscheidungen, die ich hier getroffen habe. Preisgünstig, wohnortnah, herausfordernd mit Luft nach oben und bis jetzt zu 100 % super nette Leute. Wenn ich schon nicht zum Squashen komme, bleibe ich so zumindest fit - und es ist ein dermaßen gutes Gefühl, sich ab und an mal wieder ausgepowert zu fühlen...

Achherrje: Einen neuen Mitbewohner haben wir auch seit geraumer Zeit. Er heißt Senad, kommt aus Slowenien und hat nunmehr das Zimmer bezogen, das Amelie verlassen konnte, weil sie mit einem glücklichen Münzwurf das Duell um das Zimmer des ausgezogenen Druvis für sich entscheiden konnte. (Ich hingegen verfüge auch weiterhin weder über Balkon noch Isolierung gegen Autolärm und Hupkonzerte...) Senad machte es mir einigermaßen leicht, ihn in mein Herz zu schließen: Als ich am Tag seiner Ankunft - ich hatte ihn noch nicht einmal zu Gesicht bekommen - abends heimkam, wurde mir beschieden, dass eine Überraschung auf mich wartete. Senad ist nämlich tatsächlich (also en fait, schreckliche Angewohnheit, dieses Wörtchen) professioneller Hobbyfahrradschrauber und hatte aus Jux und Tollerei meinen Platten repariert, der seit gut zwei Wochen einer Reparatur harrte und es gegen mangelnde Initiative Schrägstrich Zeitmissmanagement meinerseits bisher nicht aufnehmen hatte können. Weil auch kleinere Probleme mit den Bremsen für Senad keine waren, habe ich mittlerweile ein Fahr-Rad, das den Namen verdient. Mit ihm durch die Stadt zu radeln, ist dank konsequenten Ignorierens anderer Verkehrsteilnehmer wie auch Ampeln und Einbahnstraßen zwar mehr als doppelt so schnell, auf die Dauer aber wohl trotzdem dem allgemeinen Wohlbefinden nicht sehr zuträglich (Ja Mama, i pass auf mi auf =))...

DSC09627

Auch über Kollegenbesuch aus dem erlauchten FÖJ-Zirkel konnte und kann man sich freuen. Vorletztes Wochenende hatte Yannick sich zum ersten Mal aus dem Loubatas-Zauberwald in die große Stadt begeben (und ist wegen der, tja, mangelhaften Busanbindung von Peyrolles gleich 2 Tage hiergeblieben) und für die kommende Woche hat sich überraschender Besuch aus der Bourgogne angesagt: Lea wird mit ihrer Gastschwester (?) Maike eine Woche bei uns verbringen.

Angesichts der bisherigen Blogeinträge drängt sich dennoch die Frage auf: Arbeitet der Kerl DSC09651auch? Die Antwort lautet „ja“, von Zeit zu Zeit zumindest. =) Leider ist alles drumherum immer noch interessanter und berichtenswerter, sodass meine wahre Tätigkeit „from 9 to 5“ bei Eurocircle tatsächlich bisher etwas kurz gekommen ist. Was war also in der Arbeit so los? Der Löwenanteil der Zeit geht, außer mit Krimskrams und im Optimalfall 2x die Woche Französischunterricht, im Moment mit der Nachbereitung des Austausches drauf, den mein tuteur Séb(astien) im Sommer durchgeführt hat. Hier gilt es nicht nur, die Bürokratieattacke der europäischen Kommission erfolgreich zu parieren, sondern auch, einen Dokumentationsblog (noch einen!) zum Thema zu erstellen, für den ich schon fleißig Broschüren gewälzt und zu pädagogisch wertvollem Infomaterial zusammengefasst habe. Nebenbei gebe ich dem Buchhalter der Association noch einmal die Woche Deutschunterricht. Monsieur Aron hört gerne lustige deutsche Musik aus den 20ern - Stichwort „Meine Mama ist aus Yokohama“, bitte auf Youtube anhören und, wenn jemand den Text versteht, ihn niederschreiben und an Eurocircle schicken - und ist auch sonst unglaublich motiviert. DSC09639Apropos Motivation: Anfang dieses Monats fiel ein ganzer Montag lustigen Teambuildingaktivitäten zum Opfer. In 80er-Jahre-Schale geworfen, traf man sich zunächst zum Frühsport im Park, um gut aufgewärmt im Hochseilgarten zu klettern und anschließend die städtische Eishalle unsicher zu machen. Siehe Fotos... =) Highlight to come: Ende Oktober, genauer vom 29. bis zum 31., darf ich nach Portugal in die Nähe Lissabons fahren. Bei der dort stattfindenden visite préparatoire (wie sagt man eigentlich auf Deutsch?^^ Vorbereitungsbesuch für einen Jugendaustausch halt...) werde ich die Rolle des „Delegierten“ von Eurocircle einnehmen. Leider kann ich am Austausch selbst, der Mitte November statfindet, nicht teilnehmen, weil genau in diese Woche unser zweites FÖJ-Seminar fällt.

So, jetzt habt ihr erstmal zu lesen...teilts euch gut ein, vielleicht muss das Ganze wieder einen Monat lang reichen ;-) Wenns nix Neues von mir gibt, bin ich wahrscheinlich in Lusitanien verschollen, ansonsten: Bis bald, viele Grüße in die Heimat und wo immer man mich sonst liest...

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